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5300 Jahre Schrift
Universität Heidelberg: Sonderforschungsbereich 933 der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
Materiale Textkulturen. Materialität und Präsenz des Geschriebenen in non-typographischen Gesellschaften
& Heidelberg Center for Cultural Heritage – HCCH
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Sonderforschungsbereich 933 der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Materiale Textkulturen & Heidelberg Center for Cultural Heritage – HCCH
 

Lukullischer Import

Eine Verpackung mit Inhaltsangabe aus dem römischen Lopodunum (Anfang 2. Jhs. n. Chr.)

von Andreas Hensen  (Provinzialrömische Archäologie)

 
Römische Amphore

aus gebranntem Ton vom Typ ›Dressel 38‹, die vermutlich in Südspanien produziert worden war und zum Transport von Fischsauce diente (Höhe: 108 cm; moderne Kopie). Ausschnitt mit Pinselaufschrift. Gefunden in Ladenburg (Deutschland) bei den ­Ausgrabungen des Landesamtes für Denkmalpflege Baden-Württemberg in der Kellereigasse. Heute im Lobdengau-Museum der Stadt Ladenburg (Inv. 81/911). Datierung: Anfang des 2. Jahrhunderts n. Chr.

zum Autor

Der Provinzialrömische Archäologe Andreas Hensen ist Leiter des Lobdengau-Museums der Stadt Ladenburg und Lehrbeauftragter am Seminar für Alte Geschichte und Epigraphik der Universität Heidelberg. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Siedlungs- und Religionsgeschichte der germanischen Provinzen des Imperium Romanum.

 

Artikel als PDF

Als Graffiti bzw. Dipinti bezeichnet die Altertumswissenschaft antike Schriftzeugnisse, die nicht mit schwerem Werkzeug und in schweißtreibender Handwerksarbeit in dauerhafte Materialien eingemeißelt, sondern mit leichter Hand in bzw. auf Gegenstände verschiedenster Art eingeritzt oder aufgepinselt worden sind. Die bekanntesten Beispiele aus römischer Zeit stammen aus den Vesuvstädten Pompeji und Herculaneum, wo zahlreiche Hauswände mit solchen Beschriftungen bedeckt sind. Beide Varianten kommen jedoch auch auf vielen Tongefäßen der römischen Epoche vor. Während Einritzungen, die nach dem Gefäßbrand vorgenommen wurden, meist auf den oder die Besitzer des Stückes verwiesen, erfüllten mit Farbe aufgepinselte Vermerke andere Zwecke. Häufig lassen sich solche sogenannten tituli picti auf Amphoren nachweisen, also auf großen zweihenkligen Tongefäßen, die für den Transport und die Lagerung bestimmter Güter, vor allem von Lebensmitteln, Verwendung fanden. Spuren dieser Notizen sind oft nur schwach erhalten, so dass sie bei der archäologischen Bergung leicht übersehen oder bei der Reinigung der Gefäßscherben entfernt werden.

Die Platzierung der oft stark abgekürzten Pin­selinschriften auf dem Gefäßkörper folgte in der Regel gewissen formalen Prinzipien, die dem Spezialisten die Entschlüsselung der Angaben erleichtern. Das soll am Beispiel der hier abgebildeten, bemerkenswert gut erhaltenen Amphore aus der römischen Stadt Lopodunum (dem heutigen Ladenburg am Neckar) demonstriert werden. Lopodunum war eine der bedeutendsten römischen Siedlungen im rechtsrheinischen Teil der Provinz Germania superior. Die Fundstelle der Amphore liegt an der Fernstraße (via publica), die Lopodunum in Nord-Süd-Richtung durchzog. Nördlich des großen Forums der Stadt erweiterte sich die Straße zu einem Marktplatz, der archäologisch intensiv untersucht werden konnte. Im Jahre 1981 barg man an der Westseite des Platzes die gut erhaltene Amphore in einem einfachen Erdkeller, der zu einem Wohn- und Wirtschaftsgebäude gehört. Die Auswertung der Schichtenverhältnisse in der Kellerverfüllung und ein zugehöriger Münzfund erlauben eine verhältnismäßig präzise Datierung: Demnach gelangte die Amphore Anfang des 2. Jahrhunderts n. Chr. in den Keller; also unter der Regierung des Kaisers Trajan und damit genau zu der Zeit, als der bislang militärisch geprägte Kastellort Lopodunum zur neuen Hauptsiedlung einer zivilen Stadtgemeinde (civitas) umgestaltet wurde.

Das 108 cm hohe Gefäß besitzt einen langgestreckten, zylindrischen Hals und zwei eng anliegende Henkel sowie einen lang ausgezogenen Standzapfen. Im vielfältigen Typenspektrum antiker Amphoren lässt sich dieses Exemplar einer Form zuordnen, die wiederum auf den Inhalt der Verpackung schließen lässt: Der nach den Klassifizierungen maßgeblicher Experten benannte Amphoren-Typ ›Dressel 38‹ bzw. ›Beltrán Nr. II A‹, der wohl im südlichen Hispanien produziert worden ist, wurde vom frühen 1. bis zur Mitte des 2. Jahrhunderts ausschließlich zum Transport von Fischsaucen verwendet. Im Halsbereich des Ladenburger Exemplars ist ein mit schwarzer Tinte aufgetragener titulus pictus zu erkennen. Die Schrift ist stark verblasst, lässt sich jedoch zweifelsfrei entziffern, wodurch die Lesung der nur 0,5 bis 1 cm hohen Buchstaben und deren Interpretation gesichert sind.

Die erste Zeile mit sechs Buchstaben ist als CO(r)D LIX zu lesen: Mit cordyla wird der junge Thunfisch bezeichnet, das zweite Wort ist wahrscheinlich eine Abkürzung für Lixus, eine Stadt in der nordafrikanischen Provinz Mauretania Tingitana (im heutigen Marokko). In der zweiten Zeile steht VET, damit ist vetus (›alt‹) gemeint. In der dritten Zeile erkennen wir zweimal den Buchstaben ›A‹, dazwischen stehen vier senkrechte Striche: Das ist eine Abkürzung für annorum quattuor, also ›vier Jahre alt‹. Die Amphore enthielt demnach die in der römischen Küche beliebte Fischpaste, garum oder liquamen genannt. Sie bestand aus jungem Thunfisch, den man vier Jahre lang reifen ließ; damit gehörte die Würzsoße einer gehobenen und teureren Qualitätsstufe an. In Zeile 4 steht LXXX, das lateinische Zahlzeichen für ›80‹. Bezogen auf das römische Pfund (libra) mit einem Wert von 327,45 g ergibt sich für die Amphore ein Füllgewicht von 26,2 kg. Das wiederum entspricht einer amphora, einem Maß für flüssige Stoffe. In der fünften Zeile lesen wir einen männlichen Personennamen im Genitiv: Q(uinti) FABI(i) PHILARGYRI. Man vermutet in Quintus Fabius Philargyrus den (Groß-)Händler oder Spediteur der Ware. Das griechische cognomen Philargyrus bedeutet so viel wie ›der das Silber liebt‹, mit negativem Unterton auch ›der Geldgierige‹. An der Seite des Halses, fast verdeckt durch den Henkel, liest man einen Namenszug, der von einer anderen Hand stammt und um 90 Grad gedreht ist: MAVRI, Genitiv des männlichen Namens Maurus. Er dürfte ein Mitarbeiter des staatlichen Fiskus gewesen sein, der den Inhalt der Verpackung und die Entrichtung der Warensteuern kontrollierte. Wenn wir nun die Aufschrift im Gesamten lesen, so steht dort: »Vier Jahre alte Würzsoße aus jungem Thunfisch, produziert in Lixus. Füllgewicht 80 Pfund. Vertrieben durch Quintus Fabius Philargyrus. Geprüft durch Maurus vom Zolldienst«. Die antike Stadt Lixus, der Herstellungsort der Fischsauce, liegt in der Nähe der marokkanischen Hafenstadt Larache am Atlantik. In den küstennahen Fabriken wurden die reichen Thunfischbestände der Region zu dem Exportschlager garum verarbeitet. Zehn dieser Betriebe konnten archäologisch untersucht werden. In gemauerten, im Grundriss rechteckigen Wannen setzte man den Fisch der Sonne aus und ließ ihn ›reifen‹ — wohlweislich lagen die Fabriken weit abseits der Wohngebiete!

Der Fund einer römischen Lebensmittelverpackung mit Inhaltsangabe, die vom südlichen Rand des Imperium Romanum in das römische Germanien gelangt war, gewährt nicht nur Einblicke in die antike Handelsgeschichte. Die Amphore, die einst mit Fischsauce erster Güte gefüllt war, wirft auch ein Schlaglicht auf das Leben in dem aufstrebenden Ort Lopodunum: Zumindest ein Teil der Bevölkerung hatte sich offensichtlich an die gehobenen Standards der römischen Tafelkultur angepasst und verfügte auch über die Mittel, um sich den Import der hierfür erforderlichen Lebensmittel leisten zu können.

 

 
Literatur

Hahn, Johannes (1988), »Zwei tituli picti auf südspanischen Amphoren aus Ladenburg und Heidelberg«, in: Fundberichte aus Baden-Württemberg 13, 267–277.

Schallmayer, Egon (1982), »Wegmarken des antiken Welthandels. Römische Amphoren aus Baden-Württemberg«, in: Nachrichtenblatt der Denkmalpflege in Baden-Württemberg 11 (3), 116–123.

Wiegels, Rainer (2000), Lopodunum II. Inschriften und Kultdenkmäler aus dem römischen Ladenburg am Neckar (Forschungen und Berichte zur Vor- und Frühgeschichte in Baden-Württemberg 59), Stuttgart, 90–91 u. 194–195.

Weitere Verweise

Dr. Hensen sprach im Sommer 2015 in der Peterskirche zum Lukullischen Import. Das Vortragsvideo finden Sie hier.

Informativer Datenbankeintrag der im Text behandelten Lebensmittelverpackung in der Epigraphischen Datenbank Heidelberg 

Ausführliche Auflistung von Literaturhinweisen zum Thema “Fish Industries and Garum Production” auf der Website der Universität Oxford

Zahlreiche Bilder und Texte zu Amphoren im digitalen Katalog „Amphorae ex Hispania

Die Website des Lobdengau-Museums Ladenburg finden Sie hier.

Abbildungshinweis

Titelbild: Lobdengau-Museum der Stadt Ladenburg, Foto: E. Duske.

 
  Wunderhorn Verlag Sonderforschungsbereich Materiale Textkulturen der Deutschen Forschungsgemeinschaft Universität Heidelberg  

Lukullischer Import

Eine Verpackung mit Inhaltsangabe aus dem römischen Lopodunum (Anfang 2. Jhs. n. Chr.)

von Andreas Hensen  (Provinzialrömische Archäologie)

Römische Amphore

aus gebranntem Ton vom Typ ›Dressel 38‹, die vermutlich in Südspanien produziert worden war und zum Transport von Fischsauce diente (Höhe: 108 cm; moderne Kopie). Ausschnitt mit Pinselaufschrift. Gefunden in Ladenburg (Deutschland) bei den ­Ausgrabungen des Landesamtes für Denkmalpflege Baden-Württemberg in der Kellereigasse. Heute im Lobdengau-Museum der Stadt Ladenburg (Inv. 81/911). Datierung: Anfang des 2. Jahrhunderts n. Chr.

Titelbild: Lobdengau-Museum der Stadt Ladenburg, Foto: E. Duske.

Als Graffiti bzw. Dipinti bezeichnet die Altertumswissenschaft antike Schriftzeugnisse, die nicht mit schwerem Werkzeug und in schweißtreibender Handwerksarbeit in dauerhafte Materialien eingemeißelt, sondern mit leichter Hand in bzw. auf Gegenstände verschiedenster Art eingeritzt oder aufgepinselt worden sind. Die bekanntesten Beispiele aus römischer Zeit stammen aus den Vesuvstädten Pompeji und Herculaneum, wo zahlreiche Hauswände mit solchen Beschriftungen bedeckt sind. Beide Varianten kommen jedoch auch auf vielen Tongefäßen der römischen Epoche vor. Während Einritzungen, die nach dem Gefäßbrand vorgenommen wurden, meist auf den oder die Besitzer des Stückes verwiesen, erfüllten mit Farbe aufgepinselte Vermerke andere Zwecke. Häufig lassen sich solche sogenannten tituli picti auf Amphoren nachweisen, also auf großen zweihenkligen Tongefäßen, die für den Transport und die Lagerung bestimmter Güter, vor allem von Lebensmitteln, Verwendung fanden. Spuren dieser Notizen sind oft nur schwach erhalten, so dass sie bei der archäologischen Bergung leicht übersehen oder bei der Reinigung der Gefäßscherben entfernt werden.

Die Platzierung der oft stark abgekürzten Pin­selinschriften auf dem Gefäßkörper folgte in der Regel gewissen formalen Prinzipien, die dem Spezialisten die Entschlüsselung der Angaben erleichtern. Das soll am Beispiel der hier abgebildeten, bemerkenswert gut erhaltenen Amphore aus der römischen Stadt Lopodunum (dem heutigen Ladenburg am Neckar) demonstriert werden. Lopodunum war eine der bedeutendsten römischen Siedlungen im rechtsrheinischen Teil der Provinz Germania superior. Die Fundstelle der Amphore liegt an der Fernstraße (via publica), die Lopodunum in Nord-Süd-Richtung durchzog. Nördlich des großen Forums der Stadt erweiterte sich die Straße zu einem Marktplatz, der archäologisch intensiv untersucht werden konnte. Im Jahre 1981 barg man an der Westseite des Platzes die gut erhaltene Amphore in einem einfachen Erdkeller, der zu einem Wohn- und Wirtschaftsgebäude gehört. Die Auswertung der Schichtenverhältnisse in der Kellerverfüllung und ein zugehöriger Münzfund erlauben eine verhältnismäßig präzise Datierung: Demnach gelangte die Amphore Anfang des 2. Jahrhunderts n. Chr. in den Keller; also unter der Regierung des Kaisers Trajan und damit genau zu der Zeit, als der bislang militärisch geprägte Kastellort Lopodunum zur neuen Hauptsiedlung einer zivilen Stadtgemeinde (civitas) umgestaltet wurde.

Das 108 cm hohe Gefäß besitzt einen langgestreckten, zylindrischen Hals und zwei eng anliegende Henkel sowie einen lang ausgezogenen Standzapfen. Im vielfältigen Typenspektrum antiker Amphoren lässt sich dieses Exemplar einer Form zuordnen, die wiederum auf den Inhalt der Verpackung schließen lässt: Der nach den Klassifizierungen maßgeblicher Experten benannte Amphoren-Typ ›Dressel 38‹ bzw. ›Beltrán Nr. II A‹, der wohl im südlichen Hispanien produziert worden ist, wurde vom frühen 1. bis zur Mitte des 2. Jahrhunderts ausschließlich zum Transport von Fischsaucen verwendet. Im Halsbereich des Ladenburger Exemplars ist ein mit schwarzer Tinte aufgetragener titulus pictus zu erkennen. Die Schrift ist stark verblasst, lässt sich jedoch zweifelsfrei entziffern, wodurch die Lesung der nur 0,5 bis 1 cm hohen Buchstaben und deren Interpretation gesichert sind.

Die erste Zeile mit sechs Buchstaben ist als CO(r)D LIX zu lesen: Mit cordyla wird der junge Thunfisch bezeichnet, das zweite Wort ist wahrscheinlich eine Abkürzung für Lixus, eine Stadt in der nordafrikanischen Provinz Mauretania Tingitana (im heutigen Marokko). In der zweiten Zeile steht VET, damit ist vetus (›alt‹) gemeint. In der dritten Zeile erkennen wir zweimal den Buchstaben ›A‹, dazwischen stehen vier senkrechte Striche: Das ist eine Abkürzung für annorum quattuor, also ›vier Jahre alt‹. Die Amphore enthielt demnach die in der römischen Küche beliebte Fischpaste, garum oder liquamen genannt. Sie bestand aus jungem Thunfisch, den man vier Jahre lang reifen ließ; damit gehörte die Würzsoße einer gehobenen und teureren Qualitätsstufe an. In Zeile 4 steht LXXX, das lateinische Zahlzeichen für ›80‹. Bezogen auf das römische Pfund (libra) mit einem Wert von 327,45 g ergibt sich für die Amphore ein Füllgewicht von 26,2 kg. Das wiederum entspricht einer amphora, einem Maß für flüssige Stoffe. In der fünften Zeile lesen wir einen männlichen Personennamen im Genitiv: Q(uinti) FABI(i) PHILARGYRI. Man vermutet in Quintus Fabius Philargyrus den (Groß-)Händler oder Spediteur der Ware. Das griechische cognomen Philargyrus bedeutet so viel wie ›der das Silber liebt‹, mit negativem Unterton auch ›der Geldgierige‹. An der Seite des Halses, fast verdeckt durch den Henkel, liest man einen Namenszug, der von einer anderen Hand stammt und um 90 Grad gedreht ist: MAVRI, Genitiv des männlichen Namens Maurus. Er dürfte ein Mitarbeiter des staatlichen Fiskus gewesen sein, der den Inhalt der Verpackung und die Entrichtung der Warensteuern kontrollierte. Wenn wir nun die Aufschrift im Gesamten lesen, so steht dort: »Vier Jahre alte Würzsoße aus jungem Thunfisch, produziert in Lixus. Füllgewicht 80 Pfund. Vertrieben durch Quintus Fabius Philargyrus. Geprüft durch Maurus vom Zolldienst«. Die antike Stadt Lixus, der Herstellungsort der Fischsauce, liegt in der Nähe der marokkanischen Hafenstadt Larache am Atlantik. In den küstennahen Fabriken wurden die reichen Thunfischbestände der Region zu dem Exportschlager garum verarbeitet. Zehn dieser Betriebe konnten archäologisch untersucht werden. In gemauerten, im Grundriss rechteckigen Wannen setzte man den Fisch der Sonne aus und ließ ihn ›reifen‹ — wohlweislich lagen die Fabriken weit abseits der Wohngebiete!

Der Fund einer römischen Lebensmittelverpackung mit Inhaltsangabe, die vom südlichen Rand des Imperium Romanum in das römische Germanien gelangt war, gewährt nicht nur Einblicke in die antike Handelsgeschichte. Die Amphore, die einst mit Fischsauce erster Güte gefüllt war, wirft auch ein Schlaglicht auf das Leben in dem aufstrebenden Ort Lopodunum: Zumindest ein Teil der Bevölkerung hatte sich offensichtlich an die gehobenen Standards der römischen Tafelkultur angepasst und verfügte auch über die Mittel, um sich den Import der hierfür erforderlichen Lebensmittel leisten zu können.

Artikel als PDF

zum Autor

Der Provinzialrömische Archäologe Andreas Hensen ist Leiter des Lobdengau-Museums der Stadt Ladenburg und Lehrbeauftragter am Seminar für Alte Geschichte und Epigraphik der Universität Heidelberg. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Siedlungs- und Religionsgeschichte der germanischen Provinzen des Imperium Romanum.

Literatur

Hahn, Johannes (1988), »Zwei tituli picti auf südspanischen Amphoren aus Ladenburg und Heidelberg«, in: Fundberichte aus Baden-Württemberg 13, 267–277.

Schallmayer, Egon (1982), »Wegmarken des antiken Welthandels. Römische Amphoren aus Baden-Württemberg«, in: Nachrichtenblatt der Denkmalpflege in Baden-Württemberg 11 (3), 116–123.

Wiegels, Rainer (2000), Lopodunum II. Inschriften und Kultdenkmäler aus dem römischen Ladenburg am Neckar (Forschungen und Berichte zur Vor- und Frühgeschichte in Baden-Württemberg 59), Stuttgart, 90–91 u. 194–195.

Weitere Verweise

Dr. Hensen sprach im Sommer 2015 in der Peterskirche zum Lukullischen Import. Das Vortragsvideo finden Sie hier.

Informativer Datenbankeintrag der im Text behandelten Lebensmittelverpackung in der Epigraphischen Datenbank Heidelberg 

Ausführliche Auflistung von Literaturhinweisen zum Thema “Fish Industries and Garum Production” auf der Website der Universität Oxford

Zahlreiche Bilder und Texte zu Amphoren im digitalen Katalog „Amphorae ex Hispania

Die Website des Lobdengau-Museums Ladenburg finden Sie hier.